Die jährliche Studie „E-Mobility Barometer“ von Smart Mobility Power zeigt die Stimmungslage in Österreich zur aktuellen Entwicklung der E-Mobilität. Befragt werden gezielt Personen, die sich in den vergangenen Jahren für das Thema „E-Mobilität“ interessiert haben. 2021 zeigt sich klar, dass E-Mobilität in voller Umsetzung auf Österreichs Straßen ist: Bereits 41% der Befragten fahren ein E-Auto, davon 70% als Privatauto und 30% als Dienstfahrzeug. Entscheidenden Anreiz für den Kauf gaben Österreichs Förderungen für E-Mobilität, die insgesamt mit 3,5 von 5 Sternen bewertet wurden. Über zwei Drittel (68%) der heute elektrisch gefahrenen Wege an Arbeitstagen liegen unter 50 Kilometer, weitere 23% der Tagesreichweite liegt unter 100 Kilometer. Nur 1% der Befragten fahren an Wochenenden mehr als 301 Kilometer.

Damit entkräften die Befragten selbst das vielzitierte Gegenargument einer eingeschränkten Reichweite. E-Mobilität ist alltagstauglich geworden. Die aktuellen Ergebnisse zeigen zudem, wie sehr Förderungen zum Umstieg auf saubere Mobilität motivieren

sagt Branchenexperte Heimo Aichmaier, Geschäftsführer von Smart Mobility Power
Fotocredit : Jürgen Hammerschmid

Förderinitiativen wirken, Bekanntheit teilweise noch zu verbessern

Die Hälfte der Befragten bewerten die Förderinitiativen der österreichischen Bundesregierung, also Steuervorteile und Ankaufsförderungen, als sehr gut bzw. gut. Fast 80 % der Befragten gaben an, dass die Förderinitiativen Österreichs wirkliche Kaufanreize darstellen und die Chance erhöhen, ein E-Auto und Ladeinfrastruktur zu kaufen. 68% wussten heuer von Zuschüssen zur Errichtung intelligenter Ladeanlagen. Die Investitionsprämie, die als möglicher Zuschuss für saubere Autos, sichere Ladeinfrastruktur und Speicher eingesetzt werden kann, ist hingegen die am wenigsten bekannte Förderinitiative: 44 % der Befragten war sie vollständig unbekannt.

Laden wird zum zentralen Thema

Die Ladeinfrastruktur hat die Reichweite als größte Herausforderung bei der konsequenten Umsetzung von E-Mobilität abgelöst. Mehr als die Hälfte der Befragten (58 %) lädt überwiegend oder ausschließlich zu Hause und macht das zur gängigsten Lade-Art. 38 % der Befragten nutzen die Ladeinfrastruktur beim Arbeitgeber. Zwischenladen unterwegs ist bereits alltäglich und wird von 88 % der Befragten regelmäßig genutzt, knapp ein Fünftel der Befragten lädt sogar überwiegend an öffentlichen Ladestationen. Hier enthüllt der E-Mobility-Barometer aber auch großes Potenzial: Denn rund ein Viertel der Befragten verfügen noch über gar keine Ladeinfrastruktur zu Hause. Zwei große aktuelle Hürden zeigen sich, nämlich die rechtliche Situation für Genehmigung und Betrieb von Wallboxen in Gebäuden und die Fachberatung bei der Installation.

Die Unklarheiten beim Errichten von Ladeanlagen in Wohngebäuden oder Garagen führen zu großer Unsicherheit. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, Komplexität zu reduzieren und für einfache Genehmigungsprozesse zu sorgen. Am besten wäre eine One-stop-Shop Lösung statt der aktuellen Aufteilung auf unterschiedlichste Behörden“, sagt Aichmaier.

Der Barometer zeigt auf, dass Ladelösungen zu Hause oder im Unternehmen oft deutlich leistungsintensiver installiert werden, als nötig wäre. So werden Ladestationen mit 22 kW beantragt und errichtet, obwohl die meisten E-Fahrzeuge nur ein Viertel dieser Kapazität nutzen können. „Das ist auf allen Ebenen Verschwendung. Unnötige Ladeleistungen verursachen überhöhte Kosten, vergeuden Netzleistung und verschulden unnötige Engpässe am Standort“, so Heimo Aichmaier. „Hier braucht es dringend eine bessere Qualifizierung von E-Technikern. Die Installation muss konkret auf den Kundenbedarf eingehen, um Anlagen dann zielgerichtet, sorgfältig und kostensparend zu planen. Sonst rechnet sich die Investition nicht.“

Die nächsten Schritte auf dem e-mobilen Weg

Die Ergebnisse des E-Mobility Barometer 2021 zeigen dem Experten den Weg vorwärts: „Die Maßnahmen und Awareness-Kampagnen wirken, die Menschen kommen vom Interesse zum Handeln und steigen aktiv auf E-Fahrzeuge um. Firmenautos könnten als Hebel stärker gefördert werden. Aber am wichtigsten wäre es, einfach und zielgerichtet zu Lademöglichkeiten in Gebäuden zu kommen. Dafür braucht es klare Genehmigungsprozesse, eine bedarfsgerechte Planung und Umsetzung und, ganz entscheidend, eine Qualifizierung der Ausführenden“, schließt Heimo Aichmaier.

Über die Studie

Die Umfrage zum „E-Mobility Barometer“ wird jährlich von Smart Mobility Power durchgeführt. Befragt werden Personen, die am Thema „E-Mobilität“ interessiert sind. 2021 wurden 2.107
Personen dazu eingeladen, 9,4 % davon haben an der Studie teilgenommen (n=198).

Über Smart Mobility Power

Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung bietet das Team von Smart Mobility Power aktuelle Umfragen, Analysen, Strategien, Qualifizierungsmaßnahmen und Eventkonzepte. Das hochqualifizierte Expertenteam hat in den letzten zehn Jahren mit über 150 Top-Unternehmen sowie Organisationen zusammengearbeitet und die Umsetzung von E-Mobilität in Europa vorangetrieben. Auch weltweit tätige, internationale Organisationen wie Generaldirektionen der Europäischen Union, ISO, IEC sowie UN/UNECE, ITU, UN-Habitat, OiER riefen dieses Know-how, zuletzt im Rahmen der United for Sustainable Smart Cities Initiative der UN bereits ab. Mit 13.000 abgewickelten E-Testfahrten und 235 Veranstaltungen mit über 100.000 Gästen hat das Unternehmen einzigartige Organisationserfahrung. www.smartmobilitypower.com