Mission E: possible! durfte den Kia Sorento in der reinen Hybridversion für die Semesterferien 2022 auf seine Familientauglichkeit testen.
Voraussetzung dafür war ein Fahrzeug, welches groß genug scheint für 5 Personen plus Gepäck. Die Anfrage dazu wurde sofort seitens der Pressestelle von KIA Austria beantwortet. Danke dafür, lieber Gilbert!
Leider wurden wir jedoch exakt einen Tag vor der geplanten Abfahrt mit einem positiven Corona Ergebnis innerhalb unserer Familie überrascht. Da ein Freitesten erfolglos blieb, haben wir den KIA Sorento HEV nach den Semesterferien einem ausführlichen Test unterzogen. Manchmal kommt es eben ganz anders als geplant.
Die von uns gefahrene Hybrid-Variante hat einen 1,6 Liter großen Turbo-Benziner sowie einen 60-PS-Elektromotor und Sechsstufen-Automatikgetriebe. Damit entfaltet der Sorento eine kombinierte Leistung von 230 PS und 350 Newtonmeter.
Außen
Das Design fällt beim ersten Blick deutlich kantiger aus als bei seinem Vorgänger und wirkt robuster. Die Karosserie ist in der Länge um weitere zehn Millimeter gewachsen. Ihre Außenabmessungen betragen nun 4810 Millimeter in der Länge, 1900 Millimeter in der Breite (ohne Spiegel) und 1695 Millimeter in der Höhe.

Innenraum als Bestnote
Der Innenraum ist ebenfalls großzügiger als beim Vorgängermodell. In allen drei Sitzreihen bietet der neue Sorento mehr Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit als viele seiner Wettbewerber.
KIA ist sehr bemüht um die bekannte gute Qualität und einen wertigen Eindruck. Die Verarbeitung passt, es klappert nichts. Bis in mittlere Autobahngeschwindigkeiten ist es im Innenraum nicht störend laut, der Sorento eignet sich damit gut für längere Fahrten. Auch hier: Punktlandung pro Familienauto.
Sind die Vordersitze für 1,85 m große Menschen eingestellt, haben auf den Rücksitzen selbst 1,95 m große Personen problemlos Platz. Die Rücksitzbank lässt sich asymmetrisch geteilt umklappen, der Klappmechanismus ist einfach und leichtgängig bedienbar. Es ist auch eine elektrische Entriegelung auf Knopfdruck vom Kofferraum aus möglich, die Sitze funktionieren dann von allein um.
Bequemes Ein- und Aussteigen hinten in die Kindersitze sind ein ganz wesentlicher Faktor für unsere gute Beurteilung. Wir fuhren den 5 Sitzer. Zu haben ist der KIA Sorento auch mit 7 Sitzen.

Bleibt man kurz hinter dem Fahrzeug stehen, öffnet sich die Heckklappe automatisch – praktisch, wenn man gerade beide Hände voll mit dem Einkauf hat (Funktion ist abschaltbar). Die Klappe öffnet hoch genug, so dass sich auch große Erwachsene mit 1,90 m nicht den Kopf stoßen.
Die Batterie der Hybridversion ist so in den Fahrzeugboden unter dem Innenraum integriert, dass das Platzangebot weder im Interieur noch im Gepäckraum beeinträchtigt wird.

Technik Innenraum
KIA hat den Kia Sorento mit vielen nützlichen Assistenz- und Sicherheitssystemen sowie modernen Connectivity-Optionen ausgestattet. Im Innenraum herrschen sehr viel Platz und Komfort. Dieses Fahrzeug ist allein vom Familiennutzen im Alltag aufgrund seiner Bequemlichkeit und Raumgröße derzeit die TOP Nr. 1 unserer Familiencheffin. Damit hat der KIA Sorento HEV eine Punktlandung hinsichtlich der anfangs erörterten Familientauglichkeit bereits erfüllt.
Das Cockpit ist klar strukturiert und gefällt uns mit seinem schicken Design sehr gut. Das 12,3 Zoll große Digitalcockpit und dem 10,25 Zoll großen Touchscreen im Vordergrund fehlt es an Nichts in Bezug auf Komfort. Insbesondere die Seitenanzeigen im Cockpit beim Blinken ist Sicherheit auf allerhöchstem Niveau.

Alles, was es an Multimedia-Ausstattung für den Sorento verfügbar ist, war in unserer Variante enthalten.
Einen klassischen Getriebehebel gibt es nicht mehr, hier wird über ein handtellergroßes Drehrad die Fahrstufe ausgewählt.

Leistungsstarker Hybridantrieb
Der Antriebsstrang des Sorento Hybrid kombiniert einen 1,6-Liter-Turbo-Benzindirekteinspritzer (T-GDI) mit einem 44,2 kW starken Elektromotor und einer 1,49-kWh-Lithium-Ionen-Polymer-Batterie. Das Gesamtsystem mobilisiert 169 kW (230 PS) Leistung sowie 350 Nm Drehmoment und bietet damit hohe Fahrleistungen bei relativ niedrigen CO2-Emissionen. Der 1.6 T-GDI ist mit der Ventilsteuerungstechnologie CVVD (Continuously Variable Valve Duration) ausgestattet.
Der Vierzylinder-Benziner mit 1,6 Liter Hubraum läuft gefühlt etwas rau.
Die Bremse spricht gut an und lässt sich fein dosieren. Der Übergang zwischen Rekuperation, also der Bremswirkung durch den Elektromotor, und den Radbremsen ist wirklich toll abgestimmt.
Die Lenkung spricht insgesamt ordentlich an und bietet eine angemessene Rückmeldung. Lenkbefehle werden gut umgesetzt.
Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue Sorento etwas straffer, aber auch agiler unterwegs. Bei sportlicher Gangart ergeben sich konzeptbedingt mehr Aufbaubewegungen sowie etwas Seitenneigung und Nicken, alles bleibt aber im sicheren Bereich.

Der Wendekreis liegt bei 12,4 m – das ist zumindest ausreichend, allerdings für enge Städte nur bedingt geeignet. 4,81 m Länge und 2,12 m Breite (inkl. Außenspiegel) sind ebenso wenig praktisch.

Der neue Kia Sorento übertrifft sowohl beim Insassenschutz als auch bei den aktiven Sicherheitssystemen viele seiner Wettbewerber. Je nach Ausführung steht eine breite Palette an modernen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) zur Verfügung.
Im neuen Sorento setzt Kia darüber hinaus erstmals eine Multikollisionsbremse ein. Sie dient dazu, nach einem Aufprall Folgekollisionen zu verhindern oder zumindest deren Auswirkungen abzumildern. Wenn durch eine erste Kollision die Airbags ausgelöst werden, aktiviert das System automatisch die Bremsen, um die Insassen vor weiteren Frontal- oder Seitenaufprallen zu schützen.
Dass der neue Sorento im Vergleich zum Vorgänger ein noch sichereres, komfortableres Fahrgefühl vermittelt und zugleich ein noch eindrucksvolleres Fahrerlebnis bietet, verdankt er vor allem der umfassenden Überarbeitung des Einzelradaufhängungsfahrwerks.
Für die vierte Generation wurde auch die Geländefähigkeit des Sorento weiter-entwickelt. Die Allradversionen verfügen über ein neues „Terrain Mode“-System, das den SUV auf schlammigem, sandigem oder verschneitem Untergrund zu besserer Traktion verhilft. Mit einem Drehregler an der Zentralkonsole lässt sich der Allrad-Modus einstellen, der den jeweiligen Bedingungen am besten entspricht.
Fazit
Erstaunlich, welche Entwicklung der Sorento seit Generation eins, die 2002 wie ein preiswerter M-Klasse-Klon wirkte, hingelegt hat. Das aktuelle Modell ist eigenständiger und hochwertiger denn je. Als komfortabler Sechssitzer ist er in seiner Klasse konkurrenzlos.
Angenehm für einen guten Überblick auf den umliegenden Verkehr ist die hohe Sitzposition im Sorento. Das Abschätzen der Fahrzeugenden funktioniert nach hinten recht ordentlich, nach vorn ist es weniger leicht, weil die Vorderkante der langen Motorhaube nicht im Blickfeld liegt. Die serienmäßigen Parksensoren und Kameras sind beim Rangieren sehr praktisch.
In Sachen Materialauswahl und Verarbeitung regieren Leder, Alu und hochwertige Kunststoffe. Dazu gibt’s optionale Sitzlüftung und massig Platz für bis zu optional sieben Passagiere.
Wie immer bei Kia genießt auch der neue Sorento die typischen 7 Jahre Werksgarantie (bzw. 150.000km), das schließt bei elektrifizierten Modellen selbstverständlich auch die Antriebsbatterie mit ein.
An der Karosseriequalität gibt es wenig auszusetzen, die Bauteile sind sauber verarbeitet und weitgehend passgenau verbaut.
Das Testfahrzeug hat in Bezug auf Familientauglichkeit nicht nur punktgenau getroffen. Mit dem Lob aus dem Mund des Familienoberhauptes wurden die Erwartungen gar übertroffen.
Der KIA Sorento ist in Österreich bereits ab € 46.490, — zu haben.