Mit dem BYD Han betritt die derzeit größte chinesische Marke die Oberklasse der Elektromobilität.
Wir durften als eine der ersten Medien in Österreich das elegante und sehr komfortable Fahrzeug ausführlich testen.
Viele Menschen, denen wir tagtäglich begegnen, ist der HAN gänzlich unbekannt gewesen. “Den HAN ich aber noch nie gesehen!” Das hat sich nun geändert.



Generelles
Derzeit stellen Elektroautos aus China die heimischen europäische Hersteller vor neue Herausforderungen. Warum? Weil sie zu deutlich günstigeren Tarifen mittlerweile solide Technik feilbieten. Nun also auch im Premium-Segment. Marktanteile werden wir Kuchenstücke geteilt.
In die Oberklasse sortiert sich also nun auch der BYD Han ein.
Der Mischkonzern BYD (Build Your Dreams) mit Sitz im chinesischen Shenzhen ist nicht nur ein Hersteller von Autos, Bussen und Zügen, sondern auch einer der größten Batterieproduzenten der Welt. Außerdem zählen neben Akkus auch Bauteile für Elektronikprodukte wie Smartphones und Computer zum Angebotsportfolio.
Build Your Dreams (BYD) ist ein einzigartiges Unternehmen aus mehreren Gründen: Einerseits ist BYD der einzige Fahrzeughersteller weltweit, der als Batterieproduzent vor fast 30 Jahren im Jahr 1995 gegründet wurde und somit beim Herzstück eines E-Autos – dem Antriebs-Akkus – logischerweise am meisten Erfahrung mitbringt.
Andererseits hat sich BYD als Konzern mit all seinen Sparten gänzlich dem Einsatz und der Entwicklung von Technik zur Nutzung von erneuerbaren Energien verschrieben. Nicht nur, dass Build Your Dreams deshalb wiederum als erster Fahrzeugproduzent der Welt im März 2022 die Produktion von rein fossilen Antrieben eingestellt hat, sondern auch das BYD bei der Entwicklung und Produktion von Modulen, Wechselrichtern und stationären Batteriespeichern als Innovator im Bereich der Photovoltaik gilt und bei Elektrobussen, Lastwagen, Gabelstaplern und sonstigen E-Fahrzeugen als Marktführer auftritt. Grüne Energie ist dabei der rote Faden, der sich durch alle Bereiche zieht – und die Vision, die Erde mittels grüner Energietechnik um ein Grad herunterzukühlen, deshalb alles andere als ein Lippenbekenntnis. Es ist ein Business-Case.
Heute, fast 30 Jahre später, ist BYD auf 6 Kontinenten mit über 30 Industrieparks präsent und ein wichtiger Player in der Elektronik- und Automobilindustrie, in der Entwicklung von erneuerbaren Energien und in der Schienenverkehrsbranche. Mit einem Fokus auf Energiegewinnung, -speicherung und -anwendung bietet BYD umfassende Energielösungen ohne dabei Emissionen zu produzieren.
Build Your Dreams ist nur ein Marketing-Slogan, analog z. B. zu „Aus Erfahrung Gut“ für AEG.
Ok. um es deutlich zu sagen: entgegen der in der westlichen Welt verbreiteten, jedoch falschen Interpretation ist BYD nicht das Akronym für Build Your Dreams (englisch für „Bau’ dir deine Träume“), sondern einfach die Abkürzung des latinisierten chinesischen Firmennamen Bǐyàdí.
Aber immer wieder sehr schön, wenn Danijel als Geschäftsführer der CCI Car Austria GmbH das Dremabuilding mit ganzem Herzen proklamiert. Du kannst alle BYD Fahrzeuge im BYD Pioneer Store in der Shopping City Süd selbst erleben und probefahren.
Erster Eindruck

Beinahe fünf Meter – so steht er weiss und elegant vor un Die Elektro-Limousine ist fast exakt fünf Meter lang und überragte damit einen Mercedes-Benz EQE um fünf Zentimeter
Innenleben

Das Cockpit wirkt elegant unaufgeregt.
Wichtiges und zentrales Moment ist wie bei allen BYDs bis dato ein 15,6 Zoll mächtiger Touchscreen, der sich auf Knopfdruck in eine vertikale oder horizontale Position bringen lässt. Der Innenraum des BYD selbst schön gestaltet. Nichts von chinesischen Kopien. Hier gibt BYD den Ton an.

Hochwertig ausgewähltes Material plus eine sehr angenehme Haptik.
Dunkelbraunes Leder und Holzzierelemente kommen zum Einsatz und veredeln die Limousine.
Für alle Fahrinformationen ist hinter Zwei-Speichen-Lenkrad ein weiterer 12,3-Zoll-Instrumentendisplay angebracht, welches um ein Head-up Display erweitert wird. Ein drittes 7-Zoll-Display befindet sich in der Mittelarmlehne der Rückbank.

Insgesamt präsentiert der BYD Han ein sehr aufgeräumtes und ansprechendes Interieur. Italienischer Flair umgarnt mich, egal, in welche Richtung ich schaue. Von China bemerke ich nichts.
Das Kofferraumvolumen von 410 Litern geht beim BYD Han in Ordnung. Nicht aufregend viel, aber wer fährt hier schon mit Familie und Hund?

Fahren
Nun aber los: BYD lässt zwei Elektromotoren agieren. Kombiniert ergibt sich eine Leistung von 380 kW (517 PS). Dank des Allradantriebes bekommt der BYD seine Spitzenleistung gut auf die Straße. Die 700 Nm Drehmoment schieben wirklich mächtig an. Die Kraft der 3,9 Sekunden von Null auf Hundert zeigt der Han potent in angeberischer Manier am Heck: „Lieber Skoda RS Fahrer, nicht mit mir!“

Dennoch regelt der BYD Han bei einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h elektronisch ab. Was braucht es auch mehr in Österreich?
Die Lenkung ist direkt, zumeist mit gutem Straßengefühl. Angenehm leise auch bei höheren Geschwindigkeiten und Bodenwellen federt der BYD jederzeit souverän weg, ohne jemals unruhig zu werden.
Beim Bremsen lässt sich der Druck aufs Pedal gut dosieren und der Übergang von Rekuperation zum physischen Einsatz der mächtigen Brembo-Bremsanlage ist kaum spürbar.

Technik

Technisch setzt der Han auf eine Blade-Batterie. Jene ist technisch eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie, die laut BYD sicherer sein soll als eine Lithium-Ionen-Batterie. Die neu entwickelte e-Plattform 3,0 hat der Han noch nicht. Die Batterie hat eine Kapazität von 85,4 kWh, das soll für eine Reichweite von 521 Kilometer reichen. Die maximale Ladeleistung ist mit 120 kW (DC) überschaubar, aber von 30 auf 80 Prozent Batterieladung soll man in 30 Minuten kommen. Zudem beherrscht der Han Vehicle to load – eine Wärmepumpe ist serienmäßig.

Mit der Blade-Batterietechnologie möchte BYD außerdem eine höhere Energiedichte erreichen. Dadurch nimmt der Akku weniger Platz ein, es können mehr Zellen verbaut werden und das erhöht wiederum die Reichweite.
Sicherheit
Serienmäßig ist das Modell mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet, die zur Sicherheit beitragen. Dazu gehören unter anderem: Toter-Winkel-Assistenz, Kollisionswarnung hinten, Notbremssystem, Spurwechselassistenz, Parksensoren vorne und hinten. Außerdem kommen Fernlichtassistenz, Frontkollisionswarnung, Spurhalteassistenz mit Spurführung und eine adaptive Geschwindigkeitsregelung hinzu.

Das liebe Geld
Beinahe fünf Meter – so steht er weiss und elegant vor uns. Österreich bekommst du den HAN ab € 71.190, — – Bei der Gesamtheit der positiven Eindrücke kannst du dir woanders einen Mittelklasse Disel kaufen.

Fazit
In China gehört BYD längst zu den Größten im Markt. Viele wissen es nicht, jedoch: BYD ist mittlerweile weltweit der zweitgrößte E-Auto-Produzent nach Tesla. Das Topmodell Han kommt mit einer BYD-Spezialität, einem Lithium-Eisenphosphat-Akku. Dieser scheint erheblich robuster und brandsicherer sein als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus.





Die Materialien fallen im Han schön aus, schmeicheln den Händen, egal wo diese hin fassen. Die Verarbeitungsqualität ist stimmig, beim Bediensystem gibt es wenig zu beanstanden. Mächtig Power und die absolut tolle Touringvariablität zeichnen den HAN aus. In diesem Sinne: #Missionepossible und #eTOURING in Top Qualität!